Wieder eine verpasste Chance für mehr Verkehrssicherheit

Was für ein wichtiges Signal wäre es gewesen, wenn sich der Gemeinderat in der Sitzung vom 18.07.2017 für die Umsetzung der Überwachung des ruhenden Verkehrs (Parküberwachung) entschieden hätte. Ein deutlicher Standpunkt des Gemeinderates, sich für schwächere Verkehrsteilnehmer einzusetzen und für mehr Sicherheit auf Rad- und Fußwegen zu sorgen wäre in unserer verkehrsgeplagten Gemeinde dringend vonnöten gewesen.
Anstatt dessen wurde der von Christian Wahnschaffe (Grüne) eingebrachte Antrag mit der Mehrheit der CSU, Bayernpartei und einigen Mitgliedern der Parteifreien abgelehnt.

Der Radweg in der Salzburger Straße ist schon baulich aufgrund der verminderten Breite, den vielfachen Straßeneinmündungen und dem hohen Verkehrsaufkommen mehr als gefährlich. Wenn allerdings parkende Autos den Radweg versperren und ein Ausweichen auf die Fahrbahn notwendig wird, sind Radfahrer extrem gefährdet. Die Parkplatzsituation an Schulen und Kindergärten birgt durch „wildes“ und „unkontrolliertes“ Parken ähnlich große Risiken für die kleinsten Verkehrsteilnehmer. Einzelhändler haben das Problem, dass Dauerparker wichtige Kurzzeit-Parkplätze für Kunden blockieren. Der Simssee erfreut sich an heißen Sommertagen so großer Beliebtheit, dass kurzer Hand Parkflächen auf Rad- und Fußwege oder in Wiesen verlegt werden.

Obwohl mit einer Überwachung des ruhenden Verkehrs die Kommune genau festlegen kann, wo und wann kontrolliert werden soll und somit wirklich nur eine sinnvolle Ahndung von Falschparkern möglich wäre, kam für diesen dringend notwendigen Beschluss in unserem Gemeinderat keine Mehrheit zustande.
Die Gründe für die Ablehnung sind mir bei dieser Sachlage offen gesagt ein Rätsel. Selbst ein Offenhalten, welchem Zweckverband beizutreten ist, konnte die Gegner nicht überzeugen.
Die SPD-Fraktion bleibt an diesem Thema dran. Ich kann Sie als betroffene Bürger nur ermutigen, Ihre Enttäuschung und Ihren Unmut zur Parksituation gegenüber Ihren Vertretern im Gemeinderat zum Ausdruck zu bringen. Problembewusstsein und Handlungsdruck müssen offensichtlich noch wachsen.

Steffi Panhans
SPD-Fraktion