Wer neue Wege geht, wird belohnt! Integrationsbeauftragter lobt denzentrale Flüchtlingsunterkünfte

Foto von Jetzt gilts Demonstration am 3.10.18 von Henning Schlottmann

In der Oktober-Gemeinderatssitzung berichteten Helmut Heiss als Integrationsbeauftragter und Sprecher des Helferkreises Asyl und Magdalena Arbinger, Mitarbeiterin Sachbereich Asyl und Integration der Gemeinde Stephanskirchen über die Entwicklungen für Geflüchtete in unserer Gemeinde. Neben statistischen Daten bezogen sich die Themenschwerpunkte auf die Bereiche Wohnen, Erwerbstätigkeit und die Arbeit im Helferkreis.

Aktuell leben in privaten und gemeindlichen Gemeinschaftsunterkünften ca. 180 Flüchtlinge mit unterschiedlichem Flüchtlingsstatus – hauptsächlich aus den Herkunftsländern Syrien und Afghanistan. Bereits 60% der Bewohner hätten aufgrund Ihres Flüchtlingsstatus die Möglichkeit, sich auf dem freien Wohnungsmarkt um eine eigene Wohnung zu bemühen. In den allermeisten Fällen bleibt es ein erfolgloses Bemühen – Geflüchtete haben in der angespannten Wohnmarktsituation aufgrund von Familiengrößen, der Einkommenssituation, der Sprachbarriere oder anderen Vorbehalten nur sehr geringe Chancen auf eine eigene Wohnung.

Dennoch berichtete Frau Arbinger von einem Zuzug von ca. 10 anerkannten Geflüchteten, die erfolgreich in Stephanskirchen eine Wohnung gefunden haben. Die Integration in den Arbeitsmarkt hat insbesondere im Vergleich zum letzten Jahr eine deutlich positive Entwicklung genommen. 63% der Geflüchteten mit Arbeitserlaubnis befinden sich in einem Beschäftigungsverhältnis bzw. Berufsschule und was dabei besonders erfreulich ist, dass 13% von den Erwerbstätigen ein Ausbildungsverhältnis begonnen haben.

Als besonders belastend beschrieben Herr Heiss und Frau Arbinger die Situation der Personen, denen aufgrund von geringen Bleibeperspektiven oder fehlenden Ausweisdokumenten die Arbeitserlaubnis versagt oder entzogen wurde. Innerhalb der Unterkünfte herrscht Unverständnis zur unterschiedlichen Behandlung, Verzweiflung und große Angst vor einer Abschiebung ins Heimatland. Auch der seit 4 Jahren aktive Helferkreis verändert sich. Herr Heiss berichtete von verschiedenen Initiativen (z.B. Radlwerkstatt, Sprechcafé) die nach erfolgreicher Arbeit abgeschlossen wurden, von neuen Projekten wie das Café Bazar, das monatlich im Pfarrheim Haidholzen stattfindet und vom großen Danke-Fest, das für manche Ehrenamtliche ein schöner Abschluss ihrer Arbeit und für alle ein wunderbarer Abend der Zusammenkunft war.

Deutlich wurde, dass insbesondere das dezentrale Unterbringungskonzept mit gemeindeeigenen Unterkünften verteilt über das Gemeindegebiet ein Erfolgsmodell für die Gemeinde ist. Schwerwiegende Konflikte, gestiegene Kriminalität oder andere Befürchtungen, die im Vorfeld des Bezugs der Unterkünfte geäußert wurden, haben sich nicht bestätigt.

Ebenso wichtig ist die Arbeit des Helferkreises und der unermüdliche Einsatz von Frau Arbinger und Herrn Heiss. Sie haben viele Hürden überwunden und ein humanistisches Menschenbild gelebt – Ihnen gebührt unser herzlicher Dank!

Steffi Panhans

SPD-Fraktion