Der Antrag der Fraktion der Bayernpartei für die Gründung einer eigenen Stephanskirchner Wohnungsbaugesellschaft kommt genau richtig in einer Zeit wachsender Wohnungsprobleme. Schwindende Flächen, rasant steigende Grundstückspreise und explodierende Baukosten machen es unabdingbar, nach Lösungen zu suchen. Der Antrag der Bayernpartei, für eine eigene Wohnbaugesellschaft, war ein Versuch, Entstehung, Verwaltung, Betrieb und Mietpreis für Wohnraum zumindest für den eigenen kommunalen Wohnbestand im Griff zu halten.
Leider wurde der Antrag zurückgezogen und die Problematik nicht im Gemeinderat diskutiert. Es ist äußerst schade, dass eine inhaltliche Auseinandersetzung über den Antrag in einem kleinen Kreis aus Mitgliedern der Bayernpartei, der CSU, einem Vertreter des Verbands bayerischer Wohnungsbauunternehmen und Mitgliedern der Verwaltung stattfand. Eine öffentliche Diskussion im Rahmen einer Gemeinderatssitzung hätte diesem wichtigen Thema den gebührenden Raum gegeben und wäre wichtig für eine Positionsfindung im Hinblick einer künftigen Strategie. In Stephanskirchen gibt es relativ wenige Mietwohnungen, die Preise sind auf hohem Niveau und steigen weiter. Unsere Kommune mit seiner Naturlandschaft und der Nähe zu Rosenheim ist attraktiv zum Wohnen und unterliegt daher immensem Baudruck. Außerdem liegt sie voll im Münchner Einzugsbereich, was permanente Anfragen nach Wohnungen und somit steigende Mietpreise nach sich zieht. Dieser Druck wird sich mit dem Trend zum Homeoffice noch erhöhen. Für Stephanskirchen bedeutet das, dass Alteingesessene weggedrängt werden, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können. Aufgabe der Kommune ist, sozialen Ungleichheiten entgegenwirken und für bezahlbaren und geeigneten Wohnraum für alle Teile der Bevölkerung Sorge zu tragen. Im Neubaugebiet Haidholzen-Südost, in dem die Kommune vorrangig eigene Grundstücke besitzt, könnten viele Mietwohnungen zu erschwinglichen Quadratmeterpreisen entstehen. Würde die Kommune hier selbst bauen, beispielsweise über eine eigene kommunale Wohnungsbaugesellschaft, wäre dieses Ziel erreichbar. Leider ist die Idee nicht verwirklichbar, denn damit so eine Gesellschaft wirtschaftlich arbeiten könnte, müsste die Gemeinde ca. 500 Wohnungen im Besitz halten. Das ist für Stephanskirchen eine Nummer zu groß! Doch das Mögliche liegt so nahe! Es besteht bereits eine Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Rosenheim. Diese liegt seit Jahren im Dornröschenschlaf. Unsere Kreisräte Robert Zehetmaier und Janna Miller könnten sie mit Mitstreiter*Innen im Kreistag „wiederbeleben“. Andere Landkreise wie z.B. Dachau zeigen wie es geht und sind schon seit Jahren im eigenen Neubau für bezahlbaren Wohnraum tätig. Außerdem: was ist aus der Kampagne der Staatsregierung von 2018 mit der Gründung der staatlichen Wohnungsbaugesellschaft „Bayern-Heim“ geworden? Als Stammkapital standen der Gesellschaft sofort 50 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 450 Millionen Euro Kapitaleinlage wollte die damalige Bauministerin Ilse Aigner (CSU) schrittweise in das Unternehmen einbringen, auch in Form von Grundstücken. " Bis 2025 sollten 10 000 günstige Wohnungen entstehen. Auch in Stephanskirchen? Kraglinger Straße - Danke Gemeinde! Die Aktion der Gemeinde, den Schleichweg „Kraglinger Straße“ für den PKW-Verkehr zu verengen, war schon seit Jahren überfällig. Alle Radfahrer, Fußgänger, Freizeitsportler und die Anwohner danken herzlich!