Gibt es zu Containern wirklich keine Alternative? Die Gemeinde Stephanskirchen geht mit dem Bau nachhaltiger Holzhäuser einen anderen Weg - darüber informierte die Stephanskirchener SPD-Gemeinderätin Steffi Panhans auf der Ortsvereins-Versammlung der Riederinger SPD.
Statt häßliche und teure Wohncontainer anzumieten, beschloss der Gemeinderat, selbst als Bauherr tätig zu werden und dezentrale, kleinere Wohneinheiten in nachhaltiger Bauweise zu errichten. Darunter werden Kleinunterkünfte (max. 24 Personen pro Unterkunft) verstanden, die über das Gemeindegebiet verteilt werden. Als Standorte dienen sowohl gemeindeeigene als auch gepachtete Grundstücke im Wohn- und Gewerbegebiet als auch im Außenbereich mit angemessener Infrastruktur. Damit sollen Probleme durch Überbelegung und Ghettobildung verhindert werden.
Während die Häuser im Außenbereich mittelfristig wieder rückgebaut werden, sollen die anderen Häuser stehen bleiben und nachhaltig günstigen Wohnraum für anerkannte Flüchtlinge oder einheimische bedürftige Bürger schaffen. Die Holzhäuser werden deshalb in 3 unterschiedlichen Komfort-Varianten gebaut. Ein Haus kostet ca. 500.000 € und wäre bei einer dauerhaften Vermietung an das Landratsamt zur Flüchtlingsunterbringung nach ca. 8 Jahren Mietdauer refinanziert. Mehrere Häuser sind bereits in der Umsetzung und sollen im Februar 2016 bezugsfertig sein, andere sind noch in der Projektierung und sollen kurz darauf fertig gestellt werden. "Dieses Modell hat nicht nur Vorteile; jede Gemeinde muss gut überlegen, ob es für sie in Frage kommt", betonte Steffi Panhans und verweis auf intensive Diskussionen auch im Stephanskirchener Gemeinderat sowie mit den betroffenen Bürgern. So ergebe sich durch die eigene Bautätigkeit ein hoher Aufwand in der Verwaltung. Die dezentrale Lösung erfordere eine sozialpädagogische Fachkraft und Hausmeister zur Betreuung.
Andererseits seien die Vorteile offensichtlich. Die dezentrale Unterbringung stärke die ehrenamtliche Arbeit und habe eine relativ große Akzeptanz in der Bevölkerung.
Wichtig sei auch, dass die Flüchtlingsunterbringung für die Gemeinde selbst steuerbar bleibe, was ein entscheidender Vorteil in den Verhandlungen mit dem die Flüchtlinge verteilenden Landratsamt sei.
Die Mitglieder der Riederinger SPD zeigten sich sehr angetan von diesem Modell. Man werde sich dafür einsetzen, dass auch die Gemeinde Riedering solche alternativen Modelle prüfe, wenn damit Wohncontainer vermieden werden könnten.
So sieht ein Grundriss der größten Unterkunft aus: 2 einzelne Häuser nebeneinander (Doppelhausprinzip), je Wohneinheit 6 Personen, gesamt damit bei 2 Stockwerken für 24 Personen geeignet